Glengabachdeifl

Kemnater Glengabachdeifl (In Anlehnung an: Aus der Geschichte Ostfilderns, Ostfildern 1999, von Roland Weber und Filder-Sagen von Ulrich Gohl, Silberburg - Verlag)

 

Der Narrenbund Ostfildern e.V. hat 2009 die Ostfildener Fasnet um eine weitere Figur bereichert – den „ Glengabachdeifl“ Diese Mystische Gestalt geht auf die Sage der Kemnater Neumühle zurück. Im 30-Jährigen Krieg wurde die einst blühende Mühle von den Kaiserlichen in Schutt und Asche gelegt, wobei auch die alte Müllersfrau erschlagen wurde. Ihre beiden Enkel, zwei kräftige, stattliche Burschen, waren derart erzürnt, dass sie bitterste Rache schworen. Wo immer sie konnten, fügten sie nun hasserfüllt den Kaiserlichen Schaden zu. Mal lockten sie einen Soldaten vom wärmenden Lagerfeuer weg und brachten ihn ums Leben, mal schlichen sie im Schutz der Nacht in ein Lager und zündeten Zelte an, so dass einige Männer darin verbrannten. Mal ergriffen sie im Wald einen einzelnen Wachsoldaten und quälten ihn, bis seine Seele entwich. Viele töteten sie auf diese Weise. Im Jahre 1635 wurden sie gefangen und das Ende der beiden war fürchterlich. Zur Strafe für ihre grausamen Morde aber mussten die beiden fortan als ruhelose Gestalten auf den umliegenden Anwesen umhergehen.

 

Diese „teuflischen Taten“ spiegeln sich in Larve und Häs des „Glengabachdeifls“ wider. Die Maske stellt einen Mann in Teufelsgestallt dar, der auf dem Haupte zum Ausdruck seines niederträchtigen Gebarens rückwärtig gekrümmte Hörner trägt. Der Gesichtsausdruck sowie die rötliche Gesichtsfarbe bringt die Wut über den Mord an der Grossmutter zum Ausdruck. Der grüne Blick spiegelt die, im nächtlichen Nebel des Klingenbachs nur undeutlich zu erkennenden, Augen der ruhelosen Gestalt wider. Die Maske wurde von Chris Centner aus Schönwald (bei Triberg), nach seinem Entwurf, aus Weyhmoutskiefer gefertigt.

 

Die Haare des Maskenträgers sind verborgen unter einem Langhaarziegenkopffell . Das Langhaarziegenfell des Häs stellt den zerrissenen und verbrannten Zeltstoff der niedergebrannten Feldlager aus der Geschichte dar. Die Jacke ist ebenfalls aus Langhaarziegenfell gefertigt. Sie ist vorne mit verborgenen Schnallen geschlossen und wird mit einem breiten, schwarzen Ledergürtel getragen. Dieser Gürtel trägt an der Rückseite 5 unterschiedlich große Rollen, die bei jeder Bewegung durch ihren Klang den derben Charakter des Glengabachdeifls unterstreichen. An der rechten Seite befindet sich eine Ledertasche.

 

An der Jacke ist auf der linken Ärmelseite das Vereinswappen angebracht. Auf der rechten Seite befindet sich die jeweilige Laufnummer des Maskenträgers aus einem mit roter Farbe beschriebenen Lederstück. Die Hose ist als Latzhose gefertigt und wiederum komplett aus Langhaarziegenfell gefertigt. Um seine Hände und Füße bei den Greueltaten zu schützen bzw. zu verbergen, trägt die Figur des Glengabachdeifls zusätzlich schwarze Handschuhe/ Fellhandschuhe und schwarze Stiefel.

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