Rotbartle

Kemnater Rotbartle (In Anlehnung an: Aus der Geschichte Ostfilderns, Ostfildern 1999, von Roland Weber) Der Rotbartle (vulgärschwäbisch: Roatbartle) stammt aus dem Stadtteil Kemnat der Gemeinde Ostfilderns.

 

Der Sage nach handelte es sich um einen polterhaften, rothaarigen Schmied von untersetzter Gestalt mit einem grässlichen roten Bart, der sich hinter Hecken sowie Obstbäumen in Gärten versteckte, um die Leute zu erschrecken. Seine Gebaren und sein Geschrei waren fürchterlich. An den stacheligen Hecken sowie den knorrigen Rinden der Bäume zerriss er sich zudem sein Gewand, das er notdürftig mit Lederriemen flicken musste. Die Kinder aber auch die „Alten“ hatten gehörigen „Respekt“ vor dieser sagenumworbenen Gestalt deren Herkunft ungewiss bleibt. Die Maske stellt einen grimmigen, alten Mann mit faltigem Gesicht, derbem rotem Bart sowie einem zum Schreien verzogenem Mund dar, in dessen Öffnung höchstens noch ein Zahn zu sehen ist. Die Haare des Maskenträgers sind verborgen unter Langharrziegenfell. Auf dem Kopf sitzt ein zum Teil schiefer Schlapphut aus Filz. Herr Markus Heinzelmann aus Trochtelfingen Steinhilben hat unsere Maske entworfen und aus Lindenholz geschnitzt.

 

Im Häs ist die oben genannte Zweiteilung ebenfalls zu sehen: Auf der linken Seite spiegelt sich der Schmied wider auf der rechten Seite der „Herumtreiber“. Die Jacke ist aus leinenähnlichem Stoff und soll hemdartig wirken. Der Kragen ist als Stehkragen gearbeitet. An der Jacke sieht man auf der linken Ärmelseite weinrote Flammenapplikationen, die auf die Arbeit des Schmiedes mit Feuer hinweisen sollen. Am rechten Ärmel sind gestickte Brombeerranken sichtbar, zwischen denen sich Ösen mit kurzen Lederbändeln befinden. Dies soll den ‚Herumtreiber’ bezeichnen, der sich hinter knorrigen Obstbäumen und in Brombeerhecken versteckt hat und sich dabei sein Gewand zerriss und dies mit Lederbändeln zu flicken versuchte. In der vorderen Mitte der Jacke am verdeckten Reißverschluss sowie an beiden Ärmelenden befinden sich ebenfalls Ösen mit Lederbändeln, die einen derben Ausdruck vermitteln sollen. Unabhängig davon sieht man auf der rechten Brustseite der Jacke das Vereinswappen des Narrenbund Ostfildern e.V. sowie am linken Ärmel die entsprechende Laufnummer des Maskenträgers.

 

Die Lederschürze soll auf der linken Seite die Arbeit des Schmiedes widerspiegeln. Das heißt, sie ist mit einem Lederriemen inkl. Schnalle, akkurat über der Schulter befestigt. Auf der rechten Seite ist sie jedoch abgerissen, so dass die Schürze herunterhängt, was wiederum auf den „Herumtreiber“ zurückfällt. Der Gürtel ist aus dickem schwarzem Leder mit einer Hufeisenschnalle. Auf der linken Seite befindet sich eine schwarze Ledertasche, in welcher der Schmied seine Arbeitsutensilien aufbewahren kann. Auf der rechten Seite hängen zwei schief angebrachte Hufeisen, die ebenfalls auf einen abgewirtschafteten Menschen schließen lassen und bei Bewegung roh aneinander schlagen und somit das polterhafte Verhalten des Rotbartle darstellen sollen. Hinten rechts ist der Lederriemen der Lederschürze festgenietet. Die Hose ist aus einem derbem, schwarzem Cordgewebe und auf der linken Seite des Schmiedes ordentlich gepflegt auf der rechten Seite des „Herumtreibers“ jedoch zerrissen und mit weinroten/braunen Stoff-/ Lederflicken versehen, die den derben Ausdruck vermitteln sollen. Um seine Hände vor dem Feuer zu schützen bzw. zu verbergen, trägt die Figur des Rotbartle zusätzlich dunkelbraune Handschuhe. Als Schmied sowie auch als „Herumtreiber“ hat der Rotbartle schwere, schwarze Stiefel an.

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1. Vorstand/ Oberzunftmeister

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